HWK Trier

Eine kleine Zeitreise125 Jahre HWK Trier: Regionales Handwerk zwischen Tradition und Wandel

1900 – Eine Stimme für das Handwerk

Gemeinschaft statt Einzelkämpfern

In Saarbrücken tritt die erste Vollversammlung der Handwerkskammer für den Regierungsbezirk Trier und das Fürstentum Birkenfeld zusammen. Aus vielen einzelnen Betrieben wird eine Gemeinschaft – organisiert, stark und mit mehr als 10.000 Mitgliedern von Beginn an.



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1901 – Ausbildung bekommt Gesicht und Regeln

Vom Zufall zur Verlässlichkeit

Lehrzeit, Gesellenprüfung und Lehrlingsrolle werden festgeschrieben. Aus wackeligen Absprachen entsteht ein klares Fundament für die Zukunft junger Handwerker.








1914-1918 – Krieg zerreißt das Handwerk

Not, Verlust und Durchhalten

Meister werden eingezogen, Werkstätten geschlossen, Lehrverträge brechen weg. Mit Nothilfe und Kursen für Ehefrauen hält die Kammer den letzten Faden zusammen.



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1920/27 – Eigener Standort für die Handwerkskammer Trier

Von provisorischen Standorten zum eigenen Haus

Neue Grenzen machen die Arbeit im Saarland unmöglich. Die Kammer zieht 1920 nach Trier und ist dort übergangsweise in der heutigen Robert-Schuman-Realschule sowie Am Augustinerhof untergebracht. 1927 erhält die Handwerkskammer Trier endlich ein eigenes Kammergebäude, und in der Trierer Sichelstraße 10/12 wird Einweihung gefeiert. 








1923 – Wenn Geld nichts mehr wert ist

Inflation frisst das Handwerk

Die Inflation vernichtet Löhne und Ersparnisse. Betriebe kämpfen ums Überleben, Hoffnung kommt erst mit der Rentenmark zurück.



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1933 – Terror durch das NS-Regime

Unterordnung statt Eigenständigkeit

Das NS-Regime zwingt Kammern und Betriebe, sich den totalitären Strukturen zu fügen. Der Vorstand wird „gleichgeschaltet“. Betriebe müssen sich strengen Vorgaben fügen und werden kontrolliert. Jüdische Betriebe werden boykottiert, enteignet, zerstört.  








1939-1945 – Handwerk im Schatten des Krieges

Überleben mit Resten und Ersatzstoffen

Material fehlt, Fachkräfte sind an der Front, Lehrlingsausbildung bricht fast zusammen. Von 1943-45 übernimmt die „Gauwirtschaftskammer“ – zentral gesteuert und gleichgeschaltet.



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1945 – Neubeginn in Trümmern

Mut und Improvisation

Nach dem Krieg stehen Betriebe vor dem Nichts. Mit wenig Material, aber viel Ausdauer wächst neues Vertrauen. Beim Wiederaufbau spielt das Handwerk die Hauptrolle.








1945 – Schnelle Wiederaufnahme der Arbeit

Neustart nach dem Krieg

Nachdem amerikanische Truppen die NS-Herrschaft in der Region beendeten, nimmt die Handwerkskammer im späten April die Arbeit wieder auf. Im Jahr darauf finden bereits wieder Gesellen- und Meisterprüfungen statt.



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1950er – Ausbildung als Schlüssel für die Zukunft

Junge Köpfe, neue Chancen

Die Lehrlingszahlen steigen wieder, Meisterkurse füllen sich. Ein neues Handwerksrecht stärkt den Berufsstand, und die Betriebe erleben einen kräftigen Aufschwung.








1957 – Betriebsberatung startet

Erste betriebswirtschaftliche Beratungsstelle in Rheinland-Pfalz

Zur Unterstützung der wachsenden Betriebe richtet die Kammer eine betriebswirtschaftliche Beratungsstelle ein – die erste dieser Art in Rheinland-Pfalz – mit finanzieller Hilfe des Bundes.



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1969 – Räume für Können und Wissen

Mehr Raum für Ausbildung

Das Ausbildungszentrum entsteht: moderne Werkstätten, Unterrichtsräume und Platz für die Zukunft. 1967 wird der erste Bauabschnitt fertig und das Gebäude eingeweiht. 1969 ist die erste „Mosellandausstellung (MA).








1970 – Bündelung der Standorte

Kammerverwaltung zieht in die Loebstraße um

Die Kammerverwaltung zieht in die Loebstraße um. Im April 1970 ist Grundsteinlegung. 1972 tagt zum ersten Mal die Vollversammlung im neuen Kammergebäude.



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1974-1977 – Ausbau und Stufenausbildung Bau

Mehr Platz, mehr Qualität

1974 beginnt der zweite Bauabschnitt, Einweihung ist 1977. Die überbetriebliche Unterweisung wird für alle Lehrlinge verbindlich. 1976 entsteht das Bau-Ausbildungszentrum in Kenn. 1977 wird auch die HWK-Betriebsberatung erweitert.








1979 – Ausstellung und Partnerschaft

Bühne für das Handwerk

„Woche des Handwerks“ in Trier, eröffnet von Ministerpräsident Vogel. Zugleich beginnt der Lehrlingsaustauschs mit französischen Partnerorganisationen.



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1981 – Handwerkermarkt aus der Taufe gehoben

Tradition und Treffpunkt an der Porta

Auftakt für eine fast 40-jährige Institution: Die Handwerkskammer ruft gemeinsam mit der Stadt Trier den Handwerkermarkt an der Porta ins Leben. Nach Corona wird die Organisation einem externen Veranstalter übergeben.








1982 – Kunsthandwerk und Handwerkskunst 

Brunnen des Handwerks und Ausstellungen

1982 eröffnen die Handwerkskammer und die Stadt Trier den Kunsthandwerkerhof am Simeonstiftplatz. Bei der Landes-Handwerksausstellung 1984 mit 350 Ausstellen ist auch Bundespräsident Dr. Richard von Weizsäcker zu Gast. Im selben Jahr schenkt das Trierer Handwerk der Stadt zum 2000-jährigen Jubiläum den Handwerkerbrunnen.  



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1984-1991 – Modernisierung der Ausbildung

Von Handwerk zu Hightech

1984 eröffnet das neue Berufsbildungszentrum in der Auer-von-Welsbach-Straße. 1991 kommt das Energie- und Technologiezentrum mit Schwerpunkt auf SHK, CNC, CAD/EDV und Steuerungstechnik hinzu.








1989-1999 – Freundschaft und Kooperation ohne Grenzen

Lehrlingsaustausch, Ausbau der Bildungszentren und Euro-Vorbereitung

Nach dem Mauerfall 1989 fördert die Handwerkskammer Trier im Rahmen der Städtepartnerschaft mit Weimar den Erfahrungsaustausch, die Weiterbildung und Unterstützung von Betrieben. 1991 wird das Energie- und Technologiezentrum eingeweiht. 1997 wird das Euro Info Center gegründet; es unterstützt Betriebe beim Währungswechsel. Das Handwerk bereitet sich auf die Integration in den Europäischen Binnenmarkt wird vor.



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1997 – Umweltmanagement gefestigt

Handwerk als Vorreiter

Gründung des Saar-Lor-Lux-Umweltzentrums: Energieeffizienz, Abfallvermeidung und nachhaltige Technologien im Fokus.








2000 – 100 Jahre Handwerkskammer Trier

Jubiläum und neue Perspektiven

Zum 100-jährigen Bestehen wird groß gefeiert – und Bilanz gezogen: 150.000 Lehrlinge ausgebildet, über 22.000 Meisterprüfungen abgelegt. Die erste ÖKO-Messe mit 120 Ausstellern begeistert 15.000 Besucherinnen und Besucher.



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2006 – Nachbau des Neumagener Weinschiffs

Geschichte lebendig gemacht

Handwerker und HWK-Meister rekonstruieren das römische Weinschiff originalgetreu und erhalten damit römisches Kulturerbe. Der Heimathafen der „Stella Noviomagi“ ist an der Mosel in Neumagen-Dhron. 








2008/2009 – Durch die Krise

Stabilität trotz Rückschlägen

Trotz der Finanzkrise bleiben viele Betriebe in der Region stabil. Kurzarbeit, Weiterbildung und die Unterstützung der Handwerkskammer helfen dabei, Beschäftigung und Ausbildung zu sichern. Auch die Handwerkskammer erlebt durch kritische Rückfragen zu einzelnen Projektabrechnungen eine schwierige Phase, arbeitet das Thema offen und transparent auf und gewinnt das Vertrauen zurück.



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2010 – Imagekampagne startet

Handwerk zeigt Gesicht – und Stärke

„Die Wirtschaftsmacht. Von nebenan.“ – mit dieser bundesweiten Kampagne wirbt das Handwerk um Nachwuchs und modernisiert sein Bild in der Öffentlichkeit. 

 






2014 – 500 Jahre Schwureinigung

Handwerk zeigt Flagge

Handwerkerwallfahrt per Schiff über die Mosel und per pedes durch die Trierer Innenstadt: 500 Jahre nach ihrem Entstehen wurde die Schwureinigung,  in der es um Zusammenhalt und Beistand im Handwerk geht, erneut bekräftigt.  



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2015 – Integration von Geflüchteten

Handwerk übernimmt Verantwortung

In der Flüchtlingskrise engagiert sich die Handwerkskammer Trier früh für die Integration Geflüchteter in Ausbildung und Arbeit. Sie informiert Betriebe, berät Zugewanderte und vermittelt an Partner wie Arbeitsagentur oder Ausbildungsbetriebe. 








2015-2022 – Neubau Campus Handwerk

Lernwelt der Zukunft

In Trier-Nord entsteht ein modernes Bildungszentrum – bundesweit das erste seiner Art im Passivhausstandard. 44 Mio. Euro fließen in das größte Bauprojekt der HWK-Geschichte, größtenteils gefördert von Bund und Land.



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2016 – Grundsteinlegung

Handwerk trifft Innovation – die Anfänge

Am 7. Dezember 2016 fällt der Startschuss für den Bau vom Campus Handwerk, das neue Ausbildungszentrum der Handwerkskammer Trier in Passivhausbauweise.








2018 – Richtfest

Von der Baustelle zum Ausbildungsleuchtturm

Im März 2018 steigt das traditionelle Richtfest in Trier‑Nord. Der Neubau wird 2019 fertiggestellt. Anschließend beginnt der Innenausbau des Gebäudes – ein Leuchtturm für Ausbildung.



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2019 – Weihe

Mit Segen in die Zukunft des Handwerks

Bischof Stephan Ackermann segnet den Neubau vor 150 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft ein und erbittet „gutes Gelingen“ für die Arbeit, die Ausbildung und die Menschen im Zentrum. Das innovative Ausbildungszentrum geht in den Betrieb.








2022 – Offizielle Eröffnung

„Faszination Handwerk“

Nach der Coronapandemie eröffnet die Handwerkskammer endlich auch offiziell ihr neues Ausbildungszentrum Campus Handwerk. Eine bunte Palette von Handwerks-Events zeigt, wie vielfältig und faszinierend das Handwerk ist.

 



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2025 – 125-jähriges Jubiläum

Feierstunde am 19. September

125 Jahre HWK! Mehr als 200 Gäste aus Handwerksorganisationen, Politik, Gesellschaft und Handwerksbetrieben feiern diesen Meilenstein des regionalen Handwerks. Auf dem Programm: ein Blick zurück mit dem Historiker Prof. Christoph Schäfer von der Universität Trier, eine Festrede von Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und viel Gelegenheit zum Austausch.